8. Mai 2024 5 Minuten Lesezeit E-LearningWissenswertes
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In Teil 1 und Teil 2 unserer Serie zum Thema Ressourcenmangel in Learning and Development (L&D) haben wir uns damit beschäftigt, wie man eine solide L&D-Strategie unter Berücksichtigung von Zeit- und Budgetrestriktionen entwickelt und wie man eine Kultur des kontinuierlichen Lernens am Arbeitsplatz fördert. Nun wenden wir uns einem weiteren wichtigen Teil des L&D-Puzzles zu: der Erstellung von Lerninhalten. Der Fokus liegt dabei auf User-generated Content (UGC) und welche Rolle dieser spielt, vor allem wenn Zeit und Budget knapp sind. Denn User-generated Content – besonders mit der Unterstützung von KI – ist eine vielversprechende Lösung, die nicht nur Zeit und Ressourcen spart, sondern auch eine Lernkultur fördert, die das Engagement aller Mitarbeitenden schätzt und unterstützt.
User-generated Content wird immer mehr zu einem Thema in Unternehmen – aus gutem Grund, denn der Ansatz steigert nicht nur die Effizienz Ihrer Content-Produktion, sondern bietet noch viele weitere Vorteile, die wir hier kurz beleuchten.
Professionelle Lerninhalte von Grund auf neu zu entwickeln oder fertige Kurse zu kaufen, kann schnell sehr teuer werden. Oft müssen Sie nicht nur die Anschaffungskosten berücksichtigen, sondern auch die Folgekosten, wenn Sie z. B. ein Training aktualisieren oder in irgendeiner Weise anpassen möchten. User-generated Content hingegen nutzt das Wissen und die Fähigkeiten, die in Ihrer Organisation bereits vorhanden sind. Dadurch werden Ihre Mitarbeitenden selbst zu Content-Autor/-innen, was die Kosten für die Erstellung von Lerninhalten erheblich senken kann.
UGC ist nicht nur kosteneffizient, sondern spart auch Zeit. Ihre Mitarbeitenden können ihr Fachwissen direkt aufbereiten und mit ihren Kolleginnen und Kollegen teilen. Anfänglich kostet es natürlich etwas Zeit, da man die Mitarbeitenden in das Thema „Lerninhalte erstellen" einführen und schulen muss. Aber sobald sie die nötigen Kompetenzen haben, können Sie sich die Zeit sparen, die normalerweise für die Konzeption, Entwicklung und Bereitstellung und vor allem oft langwierigen Feedback-Schleifen von Lern-Content benötigt wird. Zudem können Sie die Lerninhalte Ihres Unternehmens schneller aktualisieren und ergänzen, ohne die üblichen Verzögerungen, die oftmals mit aufwendigen Feedbackschleifen einhergehen.
Eine große Herausforderung für die Personalentwicklung ist es, die Akzeptanz der Lernenden zu gewinnen. User-generated Content hat hier einen klaren Vorteil: Er wird von Kolleginnen und Kollegen erstellt. Das bedeutet, dass die Lerninhalte praxisrelevant und fachlich überzeugend sind. Das erhöht die Akzeptanz bei den Lernenden und steigert ihre Lernbereitschaft und Motivation.
Indem Sie User-generated Content fördern, erleichtern Sie nicht nur das Lernen – Sie fördern auch eine Kultur der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs. Die Mitarbeitenden werden zu aktiven Teilnehmenden am Lernprozess, was ihr Engagement und ihre intrinsische Motivation zum Lernen steigert.
Die Einbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Lerninhaltsentwicklung ist ein vielversprechender Lösungsansatz, um Ressourcenmangel in Learning and Development zu begegnen. Hier dominieren vor allem generative KI-Anwendungen, die das schnelle Erstellen von Lerninhalten ermöglichen, wodurch die Effizienz in der Content-Produktion deutlich verbessert wird.
Durch die Verwendung von KI können Lernziele präziser definiert werden, was insbesondere für weniger erfahrene Content-Erstellende eine große Hilfe darstellt. Zudem kann KI beim Entwurf von Quizfragen und der Strukturierung von Kursen unterstützen, was nicht nur Zeit spart, sondern auch die Qualität der Lernangebote erhöht.
KI kann eine die Content-Erstellung auf ein ganz neues Level heben. Insbesondere fördert sie die Entwicklung von User-generated Content (UGC), wodurch Content schneller erstellt und L&D-Abteilungen so erheblich entlastet werden. Die Herausforderung für die Erstellenden von UGC liegt oft weniger im „Wollen" als im „Können". Es mangelt häufig an didaktischem Wissen und den richtigen Werkzeugen sowie an Zeit, um wirksamen Content zu erstellen. Das KI-Autorentool knowtion ist zum Beispiel genau dafür entwickelt worden. Mit einem einzigartigen KI-gestütztem Didaktik-Support sowie einem KI-Chatbot ermöglicht es selbst Mitarbeitenden, ohne umfangreiches didaktisches Vorwissen qualitativ hochwertige Lerninhalte zu erstellen – von der Lernzielgenerierung bis hin zum vollständigen Training.
Wir haben jetzt gesehen, welche Vorteile User-generated Content besonders in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz hat. Aber wie führt man UGC erfolgreich im Unternehmen ein und sichert sich die Akzeptanz der Mitarbeitenden? Hier haben wir ein paar Strategien, die sich in der Praxis bewährt haben:
Bei der Einführung von UGC ist es unabdingbar, dass Sie Zeit für die Erstellung von Inhalten in den Arbeitsalltag Ihrer Mitarbeitenden integrieren. Erwägen Sie, beispielsweise spezielle „Lernfenster" einzurichten. Dies sind festgelegte Zeiträume, in denen Mitarbeitende ermutigt werden, sich auf die Erstellung von Inhalten zu konzentrieren. Die Einbeziehung solcher Zeiträume in den Arbeitsalltag fördert nicht nur die Erstellung von UGC, sondern hilft auch dabei, eine Kultur des Lernens und Teilens von Wissen in Ihrem Unternehmen zu etablieren.
Damit Ihre Mitarbeitenden den Wert von UGC erkennen und sich aktiv an der Erstellung von Inhalten beteiligen, ist es außerdem wichtig, die Vorteile klar zu kommunizieren. Zeigen Sie auf, wie UGC zu ihrer persönlichen Entwicklung – aber auch zur Anerkennung und Sichtbarkeit – beiträgt, eine umfangreiche interne Wissensdatenbank schafft und als Ressource für zukünftige Schulungen, Onboarding-Prozesse und zur Lösung spezifischer Herausforderungen genutzt werden kann.
Es ist außerdem wichtig, Ihre Mitarbeitenden bei der Erstellung von UGC zu unterstützen. Lassen Sie sie also nicht einfach ins kalte Wasser springen, sondern bieten Sie Schulungen und Workshops an, die spezifische Fähigkeiten zum Erstellen von Inhalten vermitteln. Stellen Sie außerdem Tools zur Verfügung, die die Erstellung und Verwaltung von UGC erleichtern.
Es ist wichtig, Qualitätssicherungssysteme einzuführen, um die Qualität der Lerninhalte zu sichern. Implementieren Sie Peer-Reviews oder redaktionelle Schleifen, in denen die Inhalte überprüft und Feedback gegeben wird. Das hilft nicht nur, die Qualität von UGC zu sichern, sondern stärkt auch das Vertrauen in den (Mehr-)Wert von User-generated Content.
Es ist aber ebenso wichtig, dass Sie nicht die gleichen Ansprüche an UGC haben, wie für professionell erstellte Lerninhalte. Das Ziel ist die Wissensvermittlung und nicht der Gewinn eines Design-Awards.
Die Führungskräfte in Ihrem Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von UGC. Sie können dazu beitragen, die notwendige Zeit für UGC zu reservieren und die Akzeptanz für diese Lösung zu erhöhen. Führungskräfte können auch als Vorbilder dienen, indem sie selbst Inhalte erstellen und das Prinzip des lebenslangen Lernens vorleben und fördern.
Um die Akzeptanz von UGC zu erhöhen, ist es wichtig, eine offene Lern- und Fehlerkultur in Ihrem Unternehmen zu fördern. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu teilen, erkennen Sie ihre Bemühungen an und kommunizieren Sie, dass Fehler völlig in Ordnung sind.
Zusammenfassend können wir sagen, dass die Implementierung von UGC in Ihrem Unternehmen eine strategische Entscheidung ist, die eine sorgfältige Planung, Unterstützung und kontinuierliche Kommunikation erfordert. Aber die Vorteile, die es bietet – vom Aufbau einer umfangreichen internen Wissensdatenbank bis hin zur Förderung einer Kultur des Lernens und Wissensaustauschs – machen es zu einer Investition, die sich lohnt. Insgesamt zeigt sich auch, dass besonders KI ein großes Potenzial hat das Thema User-generated Content weiter voranzutreiben und die Effizienz in der Content-Produktion um ein Vielfaches zu steigern.
KI-Workshops – fit für KI in L&D
Seien wir ehrlich: Künstliche Intelligenz wird aus der Arbeitswelt von morgen nicht mehr wegzudenken sein. Wer sich dem Thema verweigert wird von anderen überholt werden. Daher empfehlen wir die Flucht nach vorne. Wir machen Sie und Ihr Unternehmen fit für die Nutzung der Potenziale von KI im Bereich Learning & Development. Vom Halbtages-Workshop für Einzelpersonen über exklusive Firmenworkshops bis hin zu individuellen Beratungsprojekten: Unser Experten-Team zeigt Ihnen was in Sachen KI möglich, was (noch) nicht funktioniert und wie Sie die neue Technologie in Ihre Bildungsstrategie integrieren können.